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Montag
18.05.2009

Der Däne Lars von Trier hat mit seinem jüngsten Streifen «Antichrist», der am Sonntagabend beim Filmfestival in Cannes uraufgeführt wurde, für viele Zuschauer das Mass des Erträglichen überschritten. «Es kam mir vor, als steckte mein Kopf in einer Kloschüssel» beschrieb Kinoexperte Baz Bamigboye von der britischen «Daily Mail» seine Gefühle. Der mässige Applaus wurde durch etliche Stossseufzer der Erleichterung, aber auch von Buhrufen und befremdetem Gelächter übertönt.

Der Film handelt von Eltern, die ihr Kind bei einem Unfall verloren haben und sich zur Verarbeitung dieses Erlebnisses auf ihr abgelegenes Ferienhaus im Wald zurückziehen. Doch die Natur entpuppt sich als ihr grösster Feind. Pflanzen, Tiere und die menschliche Psyche lassen den Erholungsurlaub zum Horrortrip werden. Die unerbittliche Spannung und die ans Unerträgliche grenzenden Gewaltszenen bis hin zur Genitalverstümmelung liessen das Publikum überwiegend verstört zurück. «Selbst seine Fans werden den Film lächerlich oder abstossend finden», urteilte das Magazin «Variety».