US-Talkmaster Larry King ist nicht als Zeuge der Verteidigung im Prozess um Kindesmissbrauch gegen den Popstar Michael Jackson zugelassen worden. Richter Rodney Melville begründete seine Entscheidung am Donnerstag im kalifornischen Santa Maria damit, dass der CNN-Moderator nichts zur Klärung der Schuldfrage beitragen könne. Der 71-jährige King war zu einer Anhörung vor Gericht erschienen, bei der über den Antrag der Verteidigung über seine Vorladung entschieden wurde. Die Anwälte Jacksons wollten den Talkmaster im Zeugenstand über ein Gespräch berichten lassen, das dieser mit dem Anwalt des heute 15-jährigen Knaben geführt hatte, der im Zentrum des Verfahrens steht.
King sagte bei der Anhörung ohne die Geschworenen, Anwalt Larry Feldman habe ihm gesagt, dass die Mutter des Knaben eine «Irre» sei und es ihr nur um das Geld gehe. Dennoch befand Melville, er sehe «keinerlei Grund», King vor der Jury auftreten zu lassen. Feldman hatte geleugnet, mit King über die Mutter des Knaben gesprochen zu haben. Die Strategie von Jacksons Verteidigern läuft darauf hinaus, die Mutter als eine geldgierige Manipulatorin darzustellen, die ihren Sohn im Aufsagen von Lügengeschichen dressiert hat. Der frühere King of Pop ist angeklagt, den Knaben vor zwei Jahren auf seinem Märchenanwesen Neverland mit Alkohol gefügig gemacht und dann sexuell missbraucht zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Die Familie behauptet auch, der Musiker habe sie drei Wochen lang gegen ihren Willen auf seiner Ranch festgehalten. Jackson weist alle Vorwürfe zurück.
Donnerstag
19.05.2005