In China sind zwei Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über umstrittene Land-Enteignungen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das sagte ein Gerichtsvertreter in der östlichen Stadt Lishui am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Zhu Wangxiang und Wu Zheng erhielten zehn und sechs Jahre Gefängnis. Die Richter befanden sie wegen «illegaler Geschäfte» für schuldig, weil sie die nicht genehmigte Zeitschrift «New China Youth» herausgegeben hätten.
Zudem hätten die Reporter 2 Mio. Yuan (rund 300 000 Franken) für das Magazin angeworben; die Spenden von Bauern, die gegen ihre Enteignung protestiert hatten, betrachtete das Gericht den Angaben zufolge als Schmiergelder. Ferner hätten die Journalisten die Provinzbehörden von Zhejiang «bedroht», hiess es. Zhu und Wu hätten gedroht, darüber zu berichten, wenn die Forderungen der Bauern nach einer angemessenen Entschädigung nicht erfüllt werden sollten.
Mittwoch
18.01.2006