Die Swisscom hat am Montag einen Preissturz für Handygespräche zwischen dem europäischen Ausland und der Schweiz (Roaming) ausgelöst. Auf die Ankündigung der Swisscom, ihren Standardtarif von bisher 1.50 Franken auf 85 Rappen per Minute zu senken, folgten wenige Stunden später M-Budget-Mobile, Sunrise und Tele2 mit ähnlichen Abschlägen - und den verbleibenden Anbietern wird nichts anderes übrig bleiben, als ebenfalls nachzuziehen. Die Migros gab für ihr M-Budget-Telefon einen Tarif von ebenfalls 85 Rappen bekannt, was in etwa dem EU-Höchstsatz von 49 Cent entspricht. Tele2 und Sunrise gaben noch keine neuen Tarife bekannt, kündeten sie aber für die nächsten Tage an.
«Wir sind in Verhandlungen mit unseren internationalen Partnern und werden die tieferen Preise weitergeben, sobald wir sie erhalten», sagte Sunrise-Sprecherin Sevgi Gezici auf Anfrage. Sunrise-Kunden (Abo und Prepaid) zahlen ohne Zusatzoption 1.70 Franken. Bei Tele2 liegen die Preise im Moment für Kunden mit Abo zwischen 63 Rappen und 2.97 Franken bei Anrufen aus dem EU-Ausland in die Schweiz. Prepaid-Kunden zahlen zwischen 49 Rappen und 2.20 Franken.
Erfreut reagierte am Montag Preisüberwacher Rudolf Strahm auf die Tarifsenkung. Positiv sei insbesondere, dass auch Prepaid-Kunden profitierten, sagte Strahm. Der Preisüberwacher glaubt, dass der Swisscom-Schritt eine Reaktion auf den politischen Druck und die «drohende Regulierung» sei. Die Schweizer Mobilfunkkunden profitierten im Schlepptau der EU-Regulierung. Mit den neuen Tarifen seien diese Obergrenzen erfüllt, wie sie die EU den Telekomfirmen vorschreibt. - Mehr dazu: Beim Roaming bleibt die Preisinsel Schweiz vorerst und Tendenz zu sinkenden Roaming-Gebühren
Montag
03.09.2007