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Donnerstag
23.09.2004

Zum 60-Jahre-Jubiläum des Wettbewerbs «Die schönsten Schweizer Bücher» zeigt die schweizerische Landesbibliothek in Bern die 143 schönsten Bücher aus 60 Jahren. Sie wurden aus insgesamt 1700 ausgewählt, die im Lauf der Zeit das Prädikat erhalten hatten. Der Wettbewerb «Schönste Schweizer Bücher» wurde im Kriegsjahr
1943 vom «Doyen der Schweizer Typografen» Jan Tschichold angeregt. In England und den USA waren solche Wettbewerbe schon seit längerem Sitte; sie dienten in erster Linie der Geschmacksbildung und der Leseförderung. Die Einführung dieses Wettbewerbs in der Schweiz stand im grösseren Zusammenhang der geistigen Landesverteidigung.

Die am Donnerstag in Bern eröffnete Ausstellung «Beauty and the Book» will den Wettbewerb in all seinen Facetten im historischen Rückblick beleuchten. Während zu Beginn etwa hauptsächlich technische Innovationen prämiert worden waren, spielt in jüngster Zeit das Design die grössere Rolle. Für die Kunsthistorikerin Mirjam Fischer vom Bundesamt für Kultur, das seit 1999 mit der Durchführung des Wettbewerbs betraut ist, hat sich in den vergangenen Jahren sogar der Begriff Buch verändert. «Im Wettbewerb werden auch vergängliche Druckwerke ausgezeichnet», sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, «beispielsweise Kataloge oder Saisonvorschauen von Theatern wie schon mehrfach die des Zürcher Schauspielhauses».

An der Ausstellung sind alle Bücher doppelt vorhanden: eins zum Anschauen, eins zum Schmökern. Sie kommen aus den Bereichen Literatur, Fotografie, Architektur, Kunst und Wissenschaften. Auch grosse Namen sind darunter, wie Paul Klee, Le Corbusier, Max Bill oder Herzog & de Meuron.