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Montag
27.09.2004

Die Winterthurer Tageszeitung «Der Landbote» will ihr Eigen- und Fremdbild analysieren und hat dazu die Contract Media Publishing beauftragt, eine Ist-Analyse der Zeitung und ihres Umfelds zu erstellen, die bis Ende Oktober vorliegen soll. Laut einem Gespräch des Klein Reports vom Montag mit Lothar Dostal, Geschäftsführer der Verlegerin Ziegler Druck- und Verlags-AG, ist dies eine indirekte Folge des Auflagenrückgangs von zirka 10%, den die Zeitung in den vergangenen fünf Jahren erleiden musste. «Wir wollen nicht nur über redaktionelle Inhalte reden, sondern auch über Formate und Vertriebsfragen - alles kommt auf den Prüfstand», ergänzte Dostal. Die Analyse soll die Grundlage für die Entscheidung liefern, wie die zukünftige formale und inhaltliche Ausrichtung des «Landboten» aussehen muss. Die Entscheidung über mögliche Veränderungen der Tageszeitung wird später der Verwaltungsrat der Ziegler Druck- und Verlags-AG nach Anhörung der Redaktion fällen.

Der Beizug der Contract Media Publishing hat allerdings - so Dostal - nichts mit der Auflagenmanipulation zu tun, die im Juni aufgedeckt worden war. Damals wurde das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PricewaterhouseCoopers beigezogen, die einen Bericht ablieferte. Dieser bildete die Grundlage für die Klage bei der Bezirksanwaltschaft und wurde auch der Wemf weitergeleitet. Das Ergebnis: Die Auflage betrug nicht 48 448, sondern nur 38 689 Exemplare. Für Dostal ergab sich somit Handlungsbedarf: Wie andere Zeitungen auch hatte der «Landbote» jüngere Leser an die Pendlerzeitung «20 Minuten» verloren. Dostal will, dass «Der Landbote» wieder «ein unverzichtbares Informationselement für die Bewohner der Stadt und Region Winterthur» wird.