Die französische Einzelhandelsgruppe Lagardère hat am Montag Übernahmeabsichten für den Berner Kioskbetreiber Valora bestätigt. Diese seien allerdings geplatzt, weil der Verwaltungsrat von Valora abgewinkt habe. Jean-Louis Nachury, der Chef von Hachette Distribution Services, die vollständig Lagardère gehören, sagte am Montag der Nachrichtenagentur Reuters, dass ein feindliches Übernahmeangebot angesichts des Widerstands bei Valora nicht ins Auge gefasst wurde. Zusammen mit Valora-Vetretern sei abgewogen worden, was wertsteigernd und kreativ sein könnte. Diese Vorschläge seien dann dem Verwaltungsrat des Schweizer Konsumgüterkonzerns vorgelegt worden. Mit der Ablehnung des Angebots durch Valora sei für Lagardère die Sache vom Tisch, sagte Nachury weiter. Der Valora-Verwaltungsrat teilte dazu mit, er sei zum Schluss gekommen, «dass der von Hachette Distribution Services gemachte Vorschlag hinsichtlich Preis und der darin verknüpften Bedingungen (unter anderem die Exklusivität) für die Aktionäre der Valora Holding AG nicht attraktiv ist und daher nicht weiterverfolgt wird.»
Übernahmespekulationen hatten am Montagmorgen den Aktien von Valora kräftig Auftrieb gegeben. Bei relativ grossen Umsätzen stiegen die Aktien zeitweise um 6 Prozent auf 341 Franken. Händler verwiesen auf einen Bericht der «SonntagsZeitung», in dem es hiess, Lagardère könnte Valora übernehmen wollen. Sie sagten, dass seit einiger Zeit Übernahmegerüchte in Umlauf seien. Zudem stecke der Kioskbetreiber in einer Phase der Umorientierung und habe mit einem sinkenden Absatz von Tabak- und Presseprodukten zu kämpfen.
Montag
30.10.2006