Die Stiftung «Zugang für alle» hat am Mittwoch in Zürich ein Qualitätslabel für «barrierefreie Websites» lanciert. Dieses wird an Seiten verliehen, die von Behinderten problemlos herunter geladen und genutzt werden können. Nichtbehinderte nutzen heute das riesige Internet-Angebot meist problemlos, nicht jedoch Behinderte. So ist das Angebot für Sehbehinderte oder Farbenblinde oft schwer zu nutzen. Aber auch Blinde oder Bewegungsbehinderte, die auf spezielle Geräte angewiesen sind, haben oft Zugangsprobleme.
Erst rund 20 Prozent des Internet-Angebots gelten heute als barrierefrei, wie es bei der Stiftung «Zugang für alle» auf Anfrage hiess. Das Potenzial für das neu kreierte Qualitätslabel sei deshalb sehr gross. Dieses wurde am Mittwoch im Rahmen des 6. E-Government-Symposiums in Zürich lanciert. Das Label richtet sich laut der Stiftung vor allem an Bund, Kantone und Gemeinden, die ihr Angebot von Gesetzes wegen barrierefrei anbieten müssen. Angepeilt würden aber auch Unternehmen oder Private, die ihre Websites allen zugänglich machen wollten.
Das Zertifikat wird von einer breiten Trägerschaft, vor allem auch von Behinderten-Organisationen, unterstützt. Und die Bundeskanzlei hat sich laut der Stiftung für bereit erklärt, das Patronat für die Zertifizierung zu übernehmen. Barrierefreiheit sei viel mehr als Behindertengerechtigkeit, betont die Stiftung. Sie verschaffe den Websites nicht nur einen besseren Platz bei Suchmaschinen, sondern garantiere auch für den Zugriff auf die Website mit alternativen Ausgabegeräten wie Handys oder Handcomputer.
Mittwoch
16.08.2006