Eigentlich ist es ein 50-Prozent-Rabatt, auch wenn es die Verantwortlichen der Ringier-Zeitschrift «L`Illustré» selbstverständlich anders bezeichnen. Laut einem Mailing vom Montag offeriert die Illustrierte ihren Anzeigenkunden für ein Weihnachts-Shopping-Spezial zusätzlich eine ganzseitige «Publireportage», wenn sie ein ganzseitiges Inserat zum Normalpreis von 18 700 Franken schalten. Mehr noch: Die Anpreisung detailliert säuberlich, dass die «Publireportage» sechs bis acht Produkte mit den Preisen sowie einem Interview eines Verantwortlichen präsentieren dürfe. Nun sind zwar solche Inserate-Text-Koppelungen durchaus weit verbreitet, aber mit einer derart unverblümten Anpreisung geht «L`Illustré» hart an die Grenze der bisher in der Schweiz praktizierten Vermarktung. Die Praxis ist als Indiz zu werten, wie schlecht es den Printmedien geht, sowie als Versuch, die Inseratepreise vordergründig aufrechtzuerhalten, sie in Wirklichkeit aber durch alle möglichen Machenschaften auszuhöhlen. Damit wird die Erosion der Inseratepreise weiter gefördert.
Montag
28.08.2006