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Dienstag
04.04.2006

Das Internet als Abbild der Welt erhält auch Elemente aus den dunklen Zeiten der Geschichte der Menschheit. So will das Museum der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau Angaben zu 30 000 Häftlingen des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen ins Internet stellen. Mitarbeiter der Gedenkstätte haben bisher fast 60 000 Karteikarten zum Arbeitseinsatz der Häftlinge gescannt, sagte Museumssprecher Jerzy Mensfelt der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Auch ein elektronischer Namensindex sei bereits in Arbeit. Auf diese Weise soll Historikern und Familienforschern ehemaliger Häftlinge ein möglichst schneller Zugang zu den Materialien ermöglicht werden. Gleichzeitig könnten die bisher für Suchanfragen genutzten Originalkarten geschont werden, sagte Mensfelt.

Die Mauthausen-Dokumentation gelangte aus dem Besitz eines ehemaligen Häftlings in den 50er-Jahren an das Museum. Auf mehreren tausend Seiten sind unter anderem der Tod von fast 5400 Häftlingen verzeichnet, aber auch Arbeitseinsätze und die Angaben zur Lagerverwaltung. Seit einigen Jahren macht die Gedenkstätte Auschwitz Dokumente über Häftlinge per Internet einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. So wurden unter anderem die so genannten Totenbücher und Materialien des «Zigeunerlagers» ins Internet gestellt.