Der Zürcher «Tages-Anzeiger» erscheint vom Donnerstag bis Samstag dieser Woche mit einem ungewöhnlich gestalteten fünften Bund. Studierende des Lehrgangs für visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ) haben die üblicherweise der Kultur gewidmeten Seiten für ein «grafisches und publizistisches Experiment» erhalten, wie Chefredaktor Peter Hartmeier am Mittwoch mitteilte. «Den Studentinnen und Studenten gibt die Redaktion des `Tages-Anzeigers` freie Hand in der Gestaltung aller drei Ausgaben: Sie können mit ihrer Arbeit der Öffentlichkeit zeigen, welche Zeitung sie als Gestalter von morgen entwickeln möchten», schreibt Hartmeier weiter. Die Zeitung will damit «auch eine Diskussion über Grafik und visuelle Kommunikation auslösen: Welche Art von Zeitung schwebt der zukünftigen Grafiker-Elite vor? Welche Schwerpunkte setzt sie bei der Gestaltung? Wie müsste eine Zeitung gestaltet sein, die die Studierenden in Zukunft lesen möchten?»
Die Zusammenarbeit zwischen der Zeitung und der HGKZ (die frühere Kunstgewerbeschule «Kunsti») wird im Zusammenhang mit einem «Festival der Künste» realisiert, welches am kommenden Wochenende auf dem Zürcher Toni-Areal stattfindet. Dieses Festival ist der «Auftakt zu einer kulturpolitischen Weichenstellung», schreibt Hartmeier weiter: «Die HGKZ und die Hochschule für Musik und Theater (HMT) schliessen sich zur Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zusammen.» Damit entstehe in Zürich im kommenden Jahr eine der grössten Kunsthochschulen Europas.
Mittwoch
05.07.2006