«Was geschieht, wenn wir einem Magazin das Papier wegnehmen?», haben sich die Macher von «Ensuite», der «Zeitschrift für Kultur & Kunst», gefragt und gemerkt, dass sie sich mit dem Bild auseinandersetzen müssen. Seit Dienstag ist die neue Website ensuite.ch online.
«Grosse Bilder, das macht ein Magazin schön und lesenswert, bringt Lesegenuss», meinte am Dienstag Lukas Vogelsang, Chefredaktor und Mitglied der Verlagsleitung der in Bern beheimateten Zeitschrift. Doch genau bei den Zeitungs- und Nachrichtenseiten sei das Bild «unwesentlich» geworden.
«Das kann es nicht sein, dachten wir uns. Unsere neue Seite hat sehr viele Möglichkeiten, die wir selber noch etwas trainieren und einspielen müssen», sagt Vogelsang entspannt. Die «Bildinformationen» seien auf der Website noch nicht alle am Platz, das komme noch.
Auch beim Thema Werbung hätten die Zeitschriftenmacher beim Sprung vom Papier ins Web die Köpfe zusammengesteckt. «In einem Printmagazin stört die Werbung nicht - auf Webseiten muss das auch nicht sein.» Mit der «grossen Halbseite» hätten sie ein Online-Werbeformat geschaffen, das Vogelsang als «neu und in der Form ziemlich einzigartig» bezeichnet.
«Damit hätten wir dann wieder mal belegt, dass Kulturschaffende innovativ sein können» - und selbtsbewusst auftreten, möchte man ergänzen.
Auf der Website integriert ist ein kleiner Shop, wo man zum Beispiel Musik-CDs aufstöbern kann. Insgesamt sei das Kind noch nicht ganz fertig, es gebe noch «einige Fehlerchen», die nach und nach korrigiert würden.
Für alle Papiernarren, die das, was sie lesen, gerne auch in den Hände halten, gibt Vogelsang Entwarnung: «Keine Angst, der Print wird unser Hauptprodukt bleiben.»