Die Schweizer Kulturverbände unterstützen den Entwurf des Bundesrats für ein Covid-19-Gesetz. Und fordern, dass zusätzlich auch Verlage, Buchhandlungen und Musiklabels unterstützt werden.
Die 84 Kulturverbände und Stiftungen, die eine Corona-Taskforce gebildet haben, unterstützen den Entwurf des Bundesrates «entschieden», wie sie am Freitag in einem Kommuniqué schreiben.
Wenn die Unterstützung der Kulturschaffenden und der Kulturunternehmen nicht weitergeführt werde, drohe ein «Kahlschlag in allen Bereichen des Kultursektors». Die Unterstützungsmassnahmen sollen weitergeführt, aber «vereinfacht und den Realitäten des Sektors angepasst» werden.
«Nicht nachvollziehbar» sei zum Beispiel der Ausschluss von Verlagen, Buchhandlungen, Musiklabels oder Pädagogen, die künstlerische Fertigkeiten vermitteln. «Ebenso ist es unsinnig, Freischaffende, die als Unselbständige von Kurzanstellung zu Kurzanstellung arbeiten, von der Hilfe auszuschliessen.» Diese Lücken müssten in der Umsetzung der geplanten Massnahmen geschlossen werden.
In der Schweiz gibt es laut den Dachverbänden rund 65'000 Kulturunternehmen mit insgesamt rund 224'000 Beschäftigten. Der Beschäftigtenanteil ist mit 5 Prozent leicht grösser als jener der Tourismusbranche. 90 Prozent der Kulturschaffenden arbeiten in Mikrounternehmen.
«Von Massenentlassungen wie in anderen Branchen wird man also kaum hören. Aber viele Schliessungen und Konkurse können nur mit zielgerichteter Unterstützung abgewendet werden», schreiben die Kulturverbände weiter.