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Donnerstag
29.06.2006

Die Aktien der auf Digitalfernseh-Decoder spezialisierten Kudelski-Gruppe sollen weiterhin im Swiss Market Index (SMI) bleiben. Ein Ausscheiden wäre laut dem Chef des Waadtländer Konzerns kein gutes Signal für die Schweizer Informationstechnologie, da die Branche damit aus dem Index der Börsenschwergewichte verschwinden würde. «In den vergangenen fünf Jahren hat unsere Präsenz im SMI verschiedene Unternehmen der Branche motiviert, für eine Kotierung die Schweiz zu wählen», sagte Firmeninhaber André Kudelski in einem Interview mit der Westschweizer Monatszeitschrift «PME Magazine». Kudelski droht in der dieser Tage anstehenden Überprüfung der SMI-Titel der Ausschluss, weil der Konzern nicht mehr alle Kriterien erfüllt. Die Zurückhaltung der Investoren gegenüber der Aktie erklärte Kudelski mit der Schwierigkeit, die komplexen Aktivitäten darzustellen.

Ein Ausscheiden aus dem SMI hätte laut Kudelski aber keine Auswirkungen auf das Unternehmen, das keinen Bedarf an neuem Kapital habe. Kudelski verfüge über genügend liquide Mittel zur Finanzierung der Forschung und Entwicklung ebenso wie für allfällige Akquisitionen. Allerdings würde die Kudelski-Aktie an Aufmerksamkeit verlieren, sollte sie nicht mehr im SMI sein, räumte Kudelski ein. Vor allem aber sei die miserable Entwicklung der Aktie, die allein seit Anfang Jahr rund 27% an Wert eingebüsst hat, «bedauerlich» für die teils langjährigen Aktionäre. Eine Kotierung im Ausland ist für Kudelski kein Thema. Dazu seien einerseits die Umstände nicht gegeben, andererseits brächte diese Option mehr Nach- als Vorteile, sagte Kudelski.