Die beiden Eigentümer der österreichischen «Kronen Zeitung», Hans Dichand und die deutsche WAZ-Gruppe, streiten wieder einmal vor einem Schweizer Schiedsgericht. Gemäss einem Artikel im «Standard» versuche Dichand das Abkommen mit der WAZ auszuhebeln, wonach beide Hälfteeigentümer des Kleinformates einen Chefredaktor bestimmen können. Diese Regelung stammt vom 24. Januar 2003 und war ein Kompromiss, nachdem Dichand lange versucht hatte, seinen jüngsten Sohn Christoph als alleinigen Nachfolger in der «Krone»-Chefredaktion einzusetzen.
Die WAZ legte sich damals mit der Begründung quer, Dichand junior habe «nicht das Zeug, das grösste anzunehmende Kleinformat zu führen». So nominierte die WAZ gemäss dem «Standard» mit Zustimmung Dichands Sportchef Michael Kuhn zum zweiten Chefredaktor. Dieser möchte sich zurückziehen, und die WAZ will den stellvertretenden Chefredaktor Christoph Biro als Nachfolger von Kuhn einsetzen. Der Essener Medienkonzern und der 84-jährige Dichand streiten seit Jahren erbittert um die Macht bei der «Krone», schreibt der «Standard» weiter. Ihre Gesellschaftsverträge aus dem Jahr 1987 sähen für Auseinandersetzungen der Eigentümer ein Schiedsgericht nach Schweizer Recht vor.
Dienstag
27.12.2005