Wenig überraschend sorgt der Entwurf für die Filmförderkonzepte 2012 bis 2015, der von Ivo Kummer, dem neuen Leiter der Sektion Film im Bundesamt für Kultur (BAK), am 3. September in die Vernehmlassung geschickt wurde, in der heillos zerstrittenen Schweizer Filmszene erneut für Unruhe.
Sauer sei die Branche, weil der Entwurf in zwei wesentlichen Punkten vom Vorschlag abweiche, den die Verbände zuvor mit dem von Bundesrat Didier Burkhalter eingesetzten Vermittler Marc Wehrlin ausgehandelt hatten, heisst es in einem Bericht des «Sonntags»: So lasse der Entwurf offen, wie die Kommissionen, welche über die heiss begehrten Fördergelder entscheiden, zusammengesetzt werden sollen. Ein Grossteil der Filmbranche wünsche sich einen grossen Pool an Personen, die sich abwechseln.
Weiterhin für Unmut sorgt zudem, dass unter dem Stichwort «Success Cinema» primär kommerziell erfolgreiche beziehungsweise Erfolg versprechende Werke gefördert und bei der sogenannten Kontinuitätsförderung, also bei der Unterstützung von kommerziell weniger erfolgreichen Filmen, Abstriche gemacht werden sollen. So sollen laut dem Entwurf des Filmförderkonzepts in einem guten Schweizer Kinojahr, wenn das Budget für «Succes Cinema» entsprechend ausgeschöpft wird, die Beiträge an die Kontinuitätsförderung gekürzt werden. Während sich der Verband der Filmproduzenten (SFP) grundsätzlich gegen Kürzungen bei der Kontinuitätsförderung wehrt und die Vorlage kurzerhand für «inakzeptabel» erklärt, geht der IG Film ganz im Gegenteil die Spitzenförderung noch zu wenig weit, wie «Der Sonntag» berichtet.
Die Vernehmlassung läuft noch bis zum 18. September, die Entscheidung des Bundesrates wird für den November erwartet.