Die Präventionskampagnen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) kommen immer mehr unter Beschuss. Nachdem sich zwanzig Wirtschaftsverbände der Schweiz zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden und die BAG-Kampagnen betreffend Alkoholverkauf an Jugendliche und Rauchverbote in Restaurants kritisiert hatten, schliesst sich jetzt auch der Zürcher Gesundheitsökonom Peter Zweifel diesem Widerstand an. Die millionenschwere Kampagne «Weniger Rauch - mehr Leben» des BAG koste nur und schiesse über das Ziel hinaus.
Der Staat gebe schon so zu viel Geld für Gesundheitskampagnen aus, sagte Zweifel, Professor am Sozialökonomischen Institut der Universität Zürich, in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Gratiszeitung «News». Die jüngste Kampagne mache wirtschaftlich keinen Sinn. Durch die Steuern auf Zigaretten seien die externen Kosten des Rauchens bereits gedeckt. Ein Bonus-Malus-System bei der Krankenversicherung würde laut Zweifel mehr Sinn machen. Wer rauche, trinke, sich nicht bewege und ungesund esse, verursache früher oder später Gesundheitskosten. Er bezahle dann eine höhere Prämie. - Siehe auch: Wirtschaft bekämpft Gesundheitswerbung
Mittwoch
07.05.2008