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Sonntag
22.02.2009

Marianne Fassbind, Wirtschaftsredaktorin beim Schweizer Fernsehen, kommt in die Kritik. SP-Nationalrat André Daguet ärgert sich über die Journalistin, die sich am Freitagabend in der Sendung «10 vor 10» «dermassen unqualifiziert» über das Bundesverwaltungsgericht geäussert hat, dass sie von Rechtsprofessor Peter Kunz ständig korrigiert werden musste, wie der Politiker in der Zeitung «Sonntag» schimpfte. In der «Club»-Ausgabe vom 17. Februar habe sich Fassbind «de facto auf die Seite der UBS» geschlagen. Und bei verschiedenen Interviews mit UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer habe die Journalistin eine «unkritische, ja willfährige Haltung» an den Tag gelegt. Gemäss der Zeitung schreibe Daguet SF-Chefredaktor Ueli Haldimann einen geharnischten Brief.

Das ist erstens zu spät und zweitens wird es nichts nützen, meint der Klein Report. Die von André Daguet kritisierte Wirtschaftsberichterstattung beim Schweizer Fernsehen lässt seit Monaten zu wünschen übrig. Dass irgendwelche SF-Journalisten bei solch epochalen Ereignissen in der Bauchbinde mit «Wirtschaftsexperten» betitelt werden, braucht Mut oder ist komplett weltfremd.

Da Haldimann seine Arbeitszeit wieder damit vergeuden wird, um kilometerlange Gegenberichte und Gegenangriffe in seinem Blog zu schreiben, sei auf den Hoffnungsträger Reto Lipp, Wirtschaftsredaktor und Moderator der Sendung Eco auf SF, verwiesen. Nach Bekanntwerden einer weiteren Boni-Runde bei der UBS befragte Lipp Ende Januar den Präsidenten der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma, Eugen Haltiner, und erzielte mit fundierten Fragen zum hochumstrittenen Beschluss am gleichen Tag für seine Wirtschaftssendung einen soliden Primeur.