«Der `Krieg der Welten` wird hier zu einem Kampf des Filmverleihers gegen die Filmjournalisten», kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken die Knebelverträge des Frankfurter Filmverleihs UIP. Der Grund für die Kritik: Die Verträge, die den zu den Pressevorführungen des Films «Krieg der Welten» eingeladenen Journalisten vorgelegt wurden, sehen strikte Auflagen vor. So darf laut Vertrag keine Kritik vor dem Starttermin des Films am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden. Konken dazu: «Diese Vertragsbestimmung konterkariert alle Grundlagen für freie und unabhängige Medien. Die Pressefreiheit beinhaltet auch, zeitlich frei über Berichterstattung entscheiden zu können. Der Filmverleih scheint Angst vor kritischen Schlagzeilen zu haben, die seine Erlöse beeinträchtigen könnten.»
Wie der deutsche Journalistenverband informiert, haben mehrere Zeitschriften und Nachrichtenagenturen angekündigt, den Film zu boykottieren und keine Kritik zu «Krieg der Welten» zu veröffentlichen. «Das ist die einzig richtige Haltung. Denn wenn sich die Journalisten mit solchen Verträgen aus der Hand nehmen lassen, wann sie berichten, werden ihnen Filmverleiher wie UIP in Zukunft auch vorschreiben wollen, wie zu berichten ist», bekräftigte Konken diese Vorgehensweise. «Wir ermuntern die Journalisten, sich zu wehren und bei Knebelverträgen auf die Berichterstattung zu verzichten.» Siehe auch: Deutsche Zeitungsverleger weisen Lohnforderungen von Journalisten-Verband zurück
Sonntag
26.06.2005