Eklat im Verband der Schweizer Privatradios (VSP) kurz vor der Generalversammlung: Sechs im VSP organisierte Radiostationen - Radio 24, Basilisk, Extra BE, Pilatus, Aktuell und Zürisee - sind aus Protest gegen die VSP-Politk zur Totalrevision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) aus dem VSP ausgetreten: Sie seien «nicht mehr bereit, die vom Verband in der Diskussion um das neue Radio- und Fernsehgesetz geäusserten Angriffe gegen so genannte Verlegerradios mitzutragen», heisst zur Begründung für den Austritt. Die Sender hätten mehrmals auf den Missstand hingewiesen. Dem widerspricht der VSP in einer Medienmitteilung am Mittwoch: Sämtliche Positionen zur Totalrevision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) seien «basisdemokratisch erarbeitet und in den Hearings des Nationalrates vertreten» worden.
Trotz ihres Austritts seien sie aber weiterhin an einem einheitlichen, alle Privatsender umfassenden Verband interessiert, schreiben die im City-Pool versammelten Privatradiostationen. Dass die Türe noch nicht zugeschlagen ist, schreibt auch der VSP in seinem Communiqué: Trotz Stimmen, die sich für eine harte Linie gegen die ausgetretenen Radios aussprachen, werden die Senderverantwortlichen, die dem Verband den Rücken gekehrt haben, zu einem runden Tisch eingeladen. Radio 24 und Extra BE waren bereits 1996 aus dem VSP ausgetreten und 2001 respektive 2002 wieder unter die VSP-Fittiche zurückgekehrt. Damals hatten Querelen um die Einstellung eines vollamtlichen VSP-Geschäftsleiters zu diesem Schritt geführt.
Mittwoch
07.04.2004