Content:

Montag
04.05.2009

Nicht nur Verleger Michael Ringier zermartert sich den Kopf über die Gratiskultur im Internet, auch der Handyhersteller Nokia sieht schwarz. Der Telekommunikationskonzern ist besorgt über den zackigen Vormarsch von Internetfirmen ins Mobilfunkgeschäft. Die Finnen fürchten um den «Wert der Mobilfunkindustrie». Netzbetreiber und Gerätebauer müssten gemeinsam verhindern, dass die Kostenlos-Kultur des Internets überschwappe, zeigte sich Vorstandsmitglied Tero Ojanperä in der «Financial Times Deutschland» besorgt. «Die Herausforderung für uns ist nicht Apple, sondern ein Handykunde, der kein Geld für mobile Inhalte ausgibt.»

Der schwerreiche Konzern hat zur Zeit ein Problem: Die Internetplattform Ovi («Tür») bringt nicht genügend kostenpflichtige Produkte wie Navigation, Software, Musik und E-Mail-Synchronisationsdienste an den Nokia-Kunden oder die Kundin. Mit dieser Plattform will sich Nokia unabhängiger von den Mobilfunknetzanbietern machen.

Mit dem Komplettangebot sollen 50 Millionen Nutzer von Nokia-Mobiltelefonen auf die Internetplattform zugreifen können. «Für 2012 rechnen wir mit 300 Millionen aktiven Ovi-Nutzern», prognostiziert Tero Ojanperä, der für die Internetaktivitäten zuständig ist, wagemutig in der «Financial Times Deutschland».