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Freitag
31.10.2008

In der Zentralschweiz hat der Fernsehsender Tele 1 aus dem Haus der «Neuen Luzerner Zeitung» eine Konzession erhalten. Tele Tell der Aargauer Zeitung Medien hingegen ging leer aus. Der Sender will nun beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen den Entscheid des Eidg. Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) einreichen.

Erfreut reagierte hingegen Erwin Bachmann, CEO der LZ Medien. Der Entscheid sei sehr sachlich ausgefallen, lobte Bachmann am Freitag. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat in einer Analyse die entscheidenden Kriterien wie beispielsweise Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter, Anzahl Mitarbeiter, Informationsauftrag, Qualitätssicherung usw. der beiden Bewerber Tele Tell und Tele 1 einander gegenübergestellt. «Dass das Bakom dabei einen klaren Vorteil für das Projekt von Tele 1 sieht, ist für uns Ansporn für das weitere Engagement», erklärte Bachmann.

Wie Jürg Weber, Geschäftsleiter Neue Luzerner Zeitung AG mitteilte, werde man das Gespräch mit den Verantwortlichen von Tele Tell suchen und für dessen qualifizierte Mitarbeiter auch Stellen anbieten.

Eine Konzession erhalten hat die Aargauer Zeitung Medien indes für den Sender Tele M1, der im Mittelland ausgestrahlt wird. Hier ist dafür Tele ALF (Arolfinger Lokalfernsehen) leer ausgegangen. Roland Marti von Tele ALF zeigte sich am Freitagvormittag enttäuscht über den Entscheid: «Offensichtlich haben die Entscheidungsträger gewisse Punkte höher gewertet als beispielsweise eine gesunde Konkurrenzsituation in der aargauisch-solothurnischen Medienlandschaft. Insofern ist die Enttäuschung nach dem bundesrätlichen Entscheid doch recht gross, zumal ja genau die Verhinderung solcher Medienmonopole ein Ziel der neuen Konzessionsvergabe war.»

Das Arolfinger Lokalfernsehen ist nach wie vor überzeugt, ein Dossier eingereicht zu haben, das jenem seines Mitbewerbers zumindest ebenbürtig ist. Man will den Konzessionsentscheid nun genau analysieren und behält sich vor, die Rekursmöglichkeiten auszuschöpfen.