«In den ersten Nachkriegsjahren bestritt ich mein Leben als professioneller Dieb und Schwarzmarkthändler», zitiert die «Bild»-Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe den Ganovenjäger Eduard «Ede» Zimmermann, Gründer und 30 Jahre lang Aushängeschild der Fahndungssendung «Aktenzeichen XY...ungelöst». «Klar wussten wir das, darum war er ja auch so einfühlsam mit den Kriminellen», sagte Konrad Toenz am Donnerstag zum Klein Report. Er hatte jahrelang mit Zimmermann und dem internationalen XY-Team zusammengearbeitet.
Vor allem Zimmermanns «Tage in Bautzen» seien sehr wohl bekannt gewesen, erzählte Toenz schmunzelnd. In der bekannten ostdeutschen Haftanstalt Bautzen hatte Zimmermann in den turbulenten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg viereinhalb Jahre abgesessen, weil er nach Ansicht der Sowjets «Spionage zugunsten einer kapitalistischen Zeitung» betrieben hatte. Auch bei Schwarzmarktgeschäften in Hamburg war Zimmermann laut seiner im Oktober erscheinenden Autobiografie «Ich war selbst ein Gauner» von der Polizei geschnappt und ins Gefängnis Fuhlsbüttel gesteckt worden. Allerdings sei er bald wieder freigekommen und habe dann als Brotausfahrer Brotmarken geklaut. Später reiste er illegal nach Schweden und arbeitete dort als Vermessungsingenieur - ohne Abitur und Studium mit falschen Papieren. Und schliesslich habe Zimmermann auch seinen Namen gefälscht, denn «der Name Zimmermann war inzwischen verbrannt», schreibt er laut dem Zeitungsbericht in seiner Biografie.
Donnerstag
08.09.2005