Was Kostendruck und drohende Pleite alles möglich machen: Die beiden deutschen Mobilfunkbetreiber Vodafone und T-Mobile arbeiten beim Handy-Datendienst Multimedia-Messaging (MMS) zusammen. Die Unternehmen hätten ihre MMS-Netze zusammengeschaltet, berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus» in seiner neuesten Ausgabe. Ab sofort könnten Kunden ihre mit dem Handy aufgenommenen Fotos und Sprachbotschaften auch in das jeweils andere Netz senden. «Diese Einigung wird den Boom beschleunigen: Wenn es so weiter geht, haben wir in einem Jahr mindestens eine Million MMS-Kunden», sagte Vodafone-D2-Chef Jürgen von Kuczkowski dem Focus. Derzeit wachse der Dienst, den Vodafone seit vier Monaten anbiete, «schneller als SMS kurz nach dem Start». Dem Bericht zufolge hat Vodafone bisher rund 30 000 MMS-Kunden.
Mitte des Jahres hatten Vodafone und T-Mobile ihre Dienste für MMS gestartet und die ersten Geräte dazu in den Handel gebracht. Wie der konkurrierende i-Mode von E-Plus gilt MMS als Testballon für die Akzeptanz von Multimedia-Diensten auf dem Handy, die ausschlaggebend für den Erfolg der kommenden UMTS-Mobilfunkgeneration sind. Sowohl i-Mode als auch MMS bleiben wirtschaftlich bislang allerdings hinter den Erwartungen zurück. Mit dem Zusammenschalten der beiden D-Netze fällt ein wichtiger Hemmschuh für den Erfolg der Multimedia-SMS weg.
Sonntag
06.10.2002