Die Spitzen der Gewerkschaften SEV (Schweizerischer Eisenbahn- und Verkehrspersonalverband) und Kommunikation (Geko) streben eine Fusion an. Im Falle eines Zusammengangs würde mit 100 000 Mitgliedern die nach der Unia zweitgrösste Schweizer Gewerkschaft entstehen. Noch grösser würde der neue Verband, wenn sich auch die Comedia als Verband der Medienschaffenden zum Beitritt zu dieser Organisation entschliessen würde. Laut Comedia-Co-Präsident Roland Kreuzer verfolgt sein Verband das Zusammenrücken von SEV und Geko mit Interesse. Der Comedia-Zentralvorstand werde am 3. Dezember darüber entscheiden, ob man möglicherweise Verhandlungen mit SEV und Geko aufnehmen wolle. In einem Grundsatzpapier vor anderthalb Jahren hatte die Comedia noch betont, sie strebe eine Zusammenarbeit der Gewerkschaften der Kommunikationsbranche an. Teil dieser Planung war die Geko, die nun aber mit dem SEV zusammengehen will.
Die Verbandsspitzen von Geko und SEV seien sich einig, dass eine Fusion angestrebt werden solle, bestätigte Geko-Vizepräsident Giorgio Pardini einen Bericht der Unia-Zeitung «Work» vom Freitag. Bei der Geko will man die Weichen für ein Zusammengehen am Kongress vom November kommenden Jahres stellen. Bei einem positiven Entscheid müsse die Fusion danach möglichst schnell vollzogen werden, sagte Pardini. Dies könne etwa im Jahr 2009 der Fall sein. SEV-Sprecher Peter Lauener bestätigte dies ebenfalls. Entscheiden müsse aber letztlich die Basis. Einen genauen Termin für einen Entscheid beim SEV konnte er noch nicht nennen. Es sei jedoch sinnvoll, wenn SEV und Geko parallel entscheiden würden. Eine Fusion von Geko und SEV sei sinnvoll, weil beide Verbände bei industriellen Netzbetrieben tätig seien, sagte Pardini. Geko wie SEV seien zudem im Bereich Bund tätig und hätten im Bundesrat und den eidgenössischen Räten wichtige Partner.
Freitag
28.10.2005