Content:

Sonntag
16.07.2006

Die Zeiten des ungehinderten Wildwuchses von Weblobs könnten vielleicht schon bald vorbei sein. Zwar hat niemand etwas gegen spassige oder sonst wie ausgefallene Einträge in den überall wuchernden Online-Tagebüchern, aber der Rechtsstaat stehe wegen der unklaren Haftungsfrage «vor neuen Herausforderungen», zitiert die «NZZ am Sonntag» Ursula Stalder vom Institut für Kommunikation und Marketing an der Hochschule für Wirtschaft Luzern. Mühe mache den betroffenen Firmen vor allem «die Anonymität der Blogger - und die Tatsache, dass sie meistens nicht eingeklagt werden können», heisst es wörtlich. Der Artikel zählt verschiedene Fälle auf, in denen Blogger einerseits Probleme und Missstände öffentlich machten, anderseits aber auch übers Ziel hinausschossen und klare Fehler verbreiteten. Die Blogs als «Pissoirwände des Internets» sind mittlerweile sprichwörtlich geworden, und das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» schreibt laut NZZaS von einer «Plattform für einen lynchenden Pöbelhaufen, der Freiheit schreit, aber Lügen Beleidigungen und Beschimpfungen speit».