UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat die Medien in der Elfenbeinküste für ihre Aufstachelung zu Gewalt und Fremdenhass verurteilt. Annan bedauere die menschlichen Verluste in der Elfenbeinküste zutiefst und verurteile in diesem Zusammenhang die «Hass-Medien», die Spannungen verstärkten und zu Fremdenhass und Gewalt aufstachelten, sagte sein Sprecher Fred Eckhard am Donnerstag in New York.
Der UNO-Generalsekretär fordere die Behörden auf, alles zu tun, um «eine verheerende Rückkehr des innerethnischen Konflikts zu verhindern und der Gewalt gegen unschuldige Zivilisten und die Zerstörung ihres Besitzes ein Ende zu setzen». Radio- und Fernsehstationen in dem westafrikanischen Staat hatten in den vergangenen Tagen massiv fremdenfeindliche Parolen gesendet, vor allem anti-französische, und zur Gewalt aufgerufen. Bei den Unruhen wurden seit vergangener Woche unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 22 und 64 Menschen getötet.
Am Donnerstag waren 500 weitere Franzosen und andere Ausländer aus der Elfenbeinküste ausgeflogen worden. Die von Frankreich gecharterte Boeing 747 habe die ivorische Wirtschaftsmetropole Abidjan Richtung Paris verlassen, sagte ein französischer Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Seit Mittwoch brachten insgesamt fünf Maschinen Hunderte Ausländer aus dem Krisengebiet. Nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen sollten am Freitag 770 weitere Ausländer ausser Landes gebracht werden. Die deutsche Luftwaffe hilft Frankreich bei den Evakuierungen aus dem krisengeschüttelten Staat, in dem seit September 2002 Rebellen gegen die Regierung von Präsident Laurent Gbagbo kämpfen.
Freitag
12.11.2004