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Dienstag
08.03.2005

Die schwedische Königsfamilie hat sich endgültig zu Schadenersatzklagen gegen deutsche Klatschblätter wegen frei erfundener Geschichten entschlossen. Wie Hofsprecherin Ann-Christine Jernberg laut dem deutschen Branchendienst Newsroom in Stockholm mitteilte, soll der Hamburger Prominentenanwalt und Medienrechtler Matthias Prinz entsprechende rechtliche Schritte einleiten. Sollte er dabei Geldzahlungen durchsetzen, wollen König Carl XVI. Gustaf (58) und die in Deutschland geborene Königin Silvia (61) diese an wohltätige Einrichtungen weiterleiten.

Die Königsfamilie hatte im November erstmals öffentlich die Möglichkeit von Schadenersatzklagen bestätigt. Hintergrund sind nach Meinung des Hofes frei erfundene Geschichten vor allem über die beiden Töchter des Königspaares, Kronprinzessin Victoria (27) und Prinzessin Madeleine (22). Der Anwalt Prinz war dagegen bereits seit Ende 2003 im Auftrag des Hofes vor deutschen Gerichten vorgegangen und hatte Entschuldigungen sowie Widerrufe erstritten. Über die nach mehrmonatiger Prüfung jetzt beschlossene Verschärfung der juristischen Strategie sagte Hofsprecherin Jernberg: «Professor Prinz hat bei Durchsicht der deutschen Klatschpresse der letzten fünf Jahre so unglaublich viel Erfundenes gefunden, dass Entschuldigungen einfach nicht ausreichen.»

Typische Beispiele seien ständig abwechselnde «Berichte» über angebliche Schwangerschaften, Abtreibungen und Heiratspläne der beiden Prinzessinnen. «Prinzessin Madeleine wird ständig mit dem britischen Prinzen William verlobt, obwohl sie ihn in ihrem Leben nie getroffen hat», erklärte die Hofsprecherin. Die Töchter des Königspaars fühlten sich durch diese in Deutschland besonders hemmungslos und massiv publizierten Lügengeschichten tief gekränkt. Die Hofsprecherin bestätigte, dass das Verhalten der Redaktionen deutlich vorsichtiger geworden sei: «Sie rufen jetzt viel häufiger an und erkundigen sich nach Sachverhalten.» - Mehr dazu: Schwedisches Königshaus klagt gegen Verlag