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Dienstag
22.02.2005

Der amerikanische Fotogigant Kodak hat beim Verkauf von Digitalkameras auf seinem Heimatmarkt die Marktführerschaft erobert. Grund dafür war ein enorm starkes Weihnachtsgeschäft. Nach jüngsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC erwarb im letzten Quartal 2004 jeder vierte US-Kamerakäufer eine Kodak. Da mehr als die Hälfte aller Kameras zu Weihnachten verkauft wird, reichte dies für die Nummer eins auch für das Gesamtjahr, bilanziert die «Financial Times Deutschland». Der bisherige Spitzenreiter Sony musste mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Die Marktführerschaft bei digitalen Fotoapparaten ist ein Beleg dafür, dass das traditionsreiche Unternehmen auch in der «filmlosen» Ära eine wichtige Rolle spielen kann. Vor einigen Jahren gab es noch grosse Zweifel darüber, ob der vom Branchenpionier George Eastman im Jahre 1885 gegründete Kodak-Konzern im 21. Jahrhundert überhaupt noch eine Zukunft hat.

Die Tatsache, dass Kodak im Vorjahr seine Kameraverkäufe allein in den USA um 66% auf 4,88 Millionen Stück gesteigert hat, sagt allerdings noch nichts über die Profitabilität aus. In der Bilanz wird diese Frage nicht beantwortet, und auch das Management ist hier sehr zurückhaltend. Es gab zuletzt lediglich bekannt, in diesem Segment mittlerweile schwarze Zahlen zu schreiben. Dies dürfte aber nur dank der Zubehörartikel gelingen. Dass sich Kodak im aggressiven Wettbewerb der Digitalkamerahersteller so wacker schlagen würde, hätte keiner gedacht. Zu behäbig, zu arrogant präsentierte sich der Konzern noch bis vor kurzem. Doch der drohende Niedergang spornte Management und Mitarbeiter offenbar an, das Unternehmen neu zu erfinden.
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