Mit Erstaunen reagierte die Musikindustrie auf den Launch des neuen Onlinemusikdienstes von Amazon am Dienstag. Denn Amazon hat seinen Cloud-Player offenbar ohne Rücksprache gestartet. Der Internetshop soll die betroffenen Plattenfirmen erst vor einer Woche über seine Pläne informiert und mitgeteilt haben, man könne später noch über ein entsprechendes Lizenzmodell für die Musikrechte sprechen.
Amazon konterte, bei der Kombination aus Cloud-Player und Cloud-Drive handle es sich letztlich nur um eine Art externe Festplatte, auch wenn sie virtuell sei und sich im Netz befinde. Daher seien aus Sicht des Konzerns keine neuen Lizenzverhandlungen notwendig.
Mit Amazons neuem Cloud-Player können Nutzer ihre Musik in der Amazon-Cloud speichern und von da aus auf jedem beliebigen Computer anhören. Bis zu 1000 Songs können kostenlos auf den Amazon-Servern gespeichert werden.
Unter anderem in der «New York Times» zweifelten Manager mehrerer Plattenfirmen an, ob dieses Nutzungsszenario von den aktuellen Amazon-Lizenzen auf ihre Songs abgedeckt ist. Allerdings wollten sie sich nicht offiziell äussern, weil die Verträge vertraulich seien.