Der Winterthurer Kleinverleger Guido Blumer («Stadtblatt») will noch diesen Sommer eine eigene Organisation gründen, in der kleine und mittlere Printmedienverlage zusammengefasst werden sollen und zwar innerhalb des Verbands Schweizer Presse (VSP). Blumer ist gleichzeitig Mitglied des VSP-Präsidiums. Seine neue KMU-Gruppe sieht er allerdings nicht als Konkurrenz zum alteingesessenen VSP, in dem kleine und grosse Verlage vertreten sind: «Ich sehe uns eher als eine Stärkung des Verbandes», sagte er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report, nachdem es anfänglich tatsächlich Ängste vor einer Spaltung gegeben habe, wie Blumer berichtet. Etwas zurückhaltender gab sich deshalb VSP-Präsident Hanspeter Lebrument: «Es ist richtig, dass Kleine spezifische Probleme haben. Ich kann mir darum vorstellen, dass eine Ergänzung zum VSP Sinn macht. Wir müssen aber erst einmal sehen, wie sich diese Gruppe das konkret vorstellt.» Jedenfalls sei deswegen im VSP «kein Feuer im Dach».
Zur Begründung für seine Initiative sagte Guido Blumer, der sich selbst als «leidenschaftlichen KMU-Verleger» bezeichnet, es gehe ihm darum, eine Dienstleistungsorganisation für die Schweizer KMU-Verlage aufzubauen. Beispielsweise will er eine Agenda für Nachfolgefragen aufbauen, Kleinverlegern bei der Evaluation von Informatik oder beim Austausch von Redaktionspersonal helfen. «Es geht mir um eine höchstmögliche publizistische Qualität», unterstrich er, «wir kämpfen um unsere Eigenständigkeit und glauben an die Meinungsvielfalt, die sich auch in einer Eigentümervielfalt ausdrücken muss.»
Nach einer Besprechung unter interessierten KMU-Verlegern gab Blumer am Donnerstag den Fahrplan für die Gründung der neuen Gruppe bekannt: «Am 21. August wollen wir in Bern informieren, und am 25. September ist dann ebenfalls wieder in Bern die Gründung vorgesehen.» Das Gremium soll die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) erhalten und ab 1. August unter http://www.netz.lokalpresse.ch online gehen. Einladen will Blumer etwa 70 Schweizer Kleinverleger, unter denen sowohl VSP-Mitglieder als auch Nichtmitglieder seien, wie er erklärte.
Donnerstag
28.06.2007