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Montag
16.01.2006

Wenn der Journalistenverband Impressum beim Klein Report anruft, dann kann es nur drei Gründe geben: Entweder möchte der Verband erstens PR über seine Aktivitäten platzieren oder zweitens startet er eine Anfrage, ob möglicherweise eine Stelle offen sei. Oder aber drittens: Der Verband gibt das sauer verdiente Geld seiner Journalisten-Mitglieder locker wieder für juristische Rundumschläge aus. Und das ohne vertiefte Vorabklärungen...

Dieses Mal trug es sich folgendermassen zu: Der Klein Report veröffentlichte über den ehemaligen Klein-Report-Redaktor Paul Stierli, dass dieser das im Mai 2004 gestartete Heft «Seesicht» bereits wieder verlassen habe, d.h. Verleger Michael von Babo habe seinen Chefredaktor Paul Stierli kürzlich an die frische Luft gesetzt, wie der Klein Report aus gut unterrichteter Quelle erfahren hat. Von Babo wollte jedoch die Gründe für den unerwarteten Abgang von Stierli gegenüber dem Klein Report nicht kommentieren, obwohl diese dem Klein Report bekannt sind.

Des weiteren machte der Klein Report für Stierli Werbung: Stierli war unter anderem (interimistischer) Chefredaktor der «SonntagsZeitung» und danach als Freelancer für Print- und Internetprojekte tätig gewesen. Er hatte sich tatkräftig dafür eingesetzt, «Seesicht» in erfolgreiche Gewässer zu steuern.

Nun war Stierli nach dem Abgang von Fridolin Luchsinger, ehemaliger Chefredaktor der «SonntagsZeitung», wenige Monate selber als Chefredaktor des Sonntagsblatts tätig. Luchsinger hatte die Zeitung erfolgreich lanciert. Für das Verlagshaus Tamedia war die Abwerbung Luchsingers auf den Chefredaktions-Sessel des «Blicks» ein Problem. Als Notlösung (so ein Insider) wurde dessen Stellvertreter, Paul Stierli, als Chefredaktor nominiert und nicht interimistisch eingestellt. Hierauf lege Paul Stierli Wert, wie er über Impressum ausrichten liess. Das ging nicht lange gut. Danach übernahm Kurt W. Zimmermann das Blatt.

Auch beim Klein Report, bei dem Stierli vor ein paar Jahren als Redaktor angestellt worden war, dauerte das Engagement nicht viel länger und endete in einer «Trennung» - trotz viel Geduld und überdurchschnittlichem Lohn (Honorar). Die detaillierten Gründe sind der Verlegerin selbstverständlich hinreichend bekannt, vor allem diejenigen arbeitsrechtlicher Natur. Demzufolge wurden auch nie Referenzen abgegeben.

«Ja, das wusste ich nicht, dass Herr Stierli beim Klein Report gearbeitet hat», meinte am Montag ein überraschter Urs Thalmann von Impressum. Von «Gesicht wahren» - wie es im E-Mail von Impressum heisst - kann also gar keine Rede sein. So viel zu Punkt drei.

Zu Punkt zwei - siehe oben - können wir vom Klein Report Folgendes veröffentlichen: Die Klein-Report-Redaktion sucht eine Redaktorin, einen Redaktoren für ein 40-Prozent-Pensum. Wir freuen uns auf eine Kollegin, einen Kollegen, der sich nicht scheut, das Telefon in die Hand zu nehmen und den Sachen auf den Grund zu gehen. Kurzofferten sind erbeten an info@kleinreport.ch.