Der Klein Report besuchte am Donnerstag den früheren Aegis-Manager Aleksander Ruzicka in Untersuchungshaft. Er beobachte mit Interesse die Entwicklung in der Branche nach dem Skandal von Aegis Media, erklärte er gegenüber dem Klein Report. Ruzicka sitzt bereits mehr als 18 Monate in der Justizvollzugsanstalt in Weiterstadt bei Frankfurt am Main. Er gibt sich gelassen, auch wenn er wenig erfreut über den schleppenden Verlauf des Verfahrens ist.
Sein Anwalt Marcus Traut erklärte gegenüber dem Klein Report, dass die Hauptverhandlung bisher nichts erbracht hätte, was seinem Mandanten schlaflose Nächte bereiten würde. Spekulationen, wonach Ruzicka in Haft bleibt, um ihn zu einer Aussage zu zwingen, entkräftet er. Er möchte im Prozess aktiv zur Wahrheitsfindung beitragen und umfassend aussagen, je nach Prozessverlauf möglicherweise noch im Juni.
Zum internen Machtkampf bei Aegis Media, der sich erneut zuspitzt, hatte sich der ehemalige CEO Ruzicka bereits im September 2007 geäussert: «Jerry Buhlmann hatte zunächst einen neuen Chef bekommen - Mainardo de Nardis. Mit dem kommt er nicht besonders gut klar. Ich hatte mit Zentraleuropa etwa 40 Prozent des Profits von Aegis Media erwirtschaftet. Insofern kommt es Jerry Buhlmann nicht ungelegen, dass ich weg bin. Und es ist für Herrn Bölte viel einfacher, sich in der Position zu festigen, wenn es niemanden gibt, der offen reden kann, sondern für den man eine Besuchserlaubnis braucht.»
Sonntag
11.05.2008