Das definitive Ende der Gratiszeitung «.ch» und der Konkurs der Herausgeberin Punkt ch AG lässt im Moment viele Fragen offen und wird wohl noch die Gerichte beschäftigen. So haben die Investoren - ausdrücklich nicht die Punkt ch AG - dem freigestellten «.ch»-Personal schriftlich zugesichert, sie hätten bis zum Ablauf der Kündigungsfrist mit keinen finanziellen Einbussen zu rechnen.
Laut dem von Verwaltungsratspräsident Ernst Buob und Geschäftsführerin Caroline Thoma unterschriebenen Brief, der dem Klein Report vorliegt, sagen die Investoren zu, die Differenz zwischen den Löhnen und den staatlichen Ersatzleistungen zu übernehmen. «Wann dieses Geld kommt, wie das genau funktionieren soll und ob das als Zwischenverdienst anzumelden ist, ist uns aber unklar», sagte ein Redaktionsmitglied gegenüber dem Klein Report.
Um ihr Geld bangen müssen laut der Zeitung «Sonntag» aus dem Aargauer AZ-Medien-Verlag auch diese Firma selbst, die Teile der Zeitung gedruckt hatte, sowie die Nachrichtenagentur SDA und die Zustellfirma Direct Mail Company. Es gehe um insgesamt 2 Millionen Franken. «Die Zahlungen erfolgten seit Ende des letzten Jahres unregelmässig und blieben dann vollständig aus», zitiert die Zeitung Carlo Leone, Finanzleiter der DMC, welche die Hauszustellung besorgt hatte. Alle Gläubiger rechnen sich nur minime Chancen aus, je etwas von dem Geld zu sehen.
AZ-Verlags-Inhaber Peter Wanner lässt sich in seiner eigenen Zeitung mit den Worten zitieren, die Punkt ch AG habe mit «völlig unrealistischen Businessplänen gewirtschaftet - auf Kosten der Geschäftspartner». Er bereite deshalb «eine Verantwortlichkeitsklage gegen den Verwaltungsrat vor.»
Sonntag
21.06.2009