Der St. Galler «Kinokönig» Franz Anton Brüni hat seine Kinos in der Stadt St. Gallen und das Muliplex-Kino «Cinedome» im benachbarten Abtwil an die Kitag-Gruppe verkauft. Damit geht in St. Gallen eine knapp 40-jährige Kino-Ära zu Ende. Die Kitag-Gruppe übernimmt in St. Gallen die Stadtkinos Corso, Storchen, Rex 1-3 und Scala 1-6 sowie den Abtwiler Cinedome mit seinen acht Sälen und über 1800 Sitzplätzen, wie der Verwaltungsrat der Kitag-Gruppe, Wilfried Heinzelmann, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report bestätigt. Zu den Kinos gehören zum Teil auch Liegenschaften dazu. Es handle sich dabei um ein attraktives Geschäft, kommentiert Wilfried Heinzelmann den Kauf der St. Galler Kinos.
Damit expandiert die Kitag (Kino-Theater Zürich AG), die in Zürich, Basel und Bern Kinos besitzt, ostwärts. Es bestehe aber keine Strategie für weitere Kinos, erklärt Heinzelmann weiter. Natürlich prüfe man jedes Angebot. Die Kitag-Gruppe ist die grösste Schweizer Kinobetreiberin. Sie gehört zur CT Cinetrade AG, einer 49-Prozent-Beteiligung des Telecom-Unternehmens Swisscom. Zum Übernahmepreis für die 19 Kinosäle mit total rund 4000 Plätzen machte der Kitag-Verwaltungsrat keine Angaben.
Der «Cinedome» in Abtwil war im Februar 2003 eröffnet worden. Der 20-Millionen-Bau im Westen der Stadt umfasst neben Kinosälen auch Restaurants, Bars und einen Kino-Shop. Den ältesten Kinosaal der Schweiz, das Palace aus dem Jahr 1924, hatte Brüni 2003 der Stadt St. Gallen verkauft; es ist seit kurzem ein Kulturzentrum. In der Stadt St. Gallen werden ab 2007 mit einer Ausnahme sämtliche Kinos von der Kitag-Gruppe geführt. Das alternative KinoK wird weiterhin das einzige unabhängige Kino in St. Gallen sein. Das «Tiffany» im Zentrum der Stadt ist seit einiger Zeit geschlossen.
Mittwoch
22.11.2006