Doppelt so viele Filme, ein Drittel mehr Säle, aber nur unwesentlich mehr Besucher: So hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Schweizer Kinolandschaft entwickelt - nachzulesen in einer am Montag erschienenen Broschüre des Bundesamts für Statistik. Etwa 16 Millionen Kinoeintritte wurden 1993 verzeichnet, zehn Jahre später waren es ungefähr 16,5. Dazwischen aber lagen Spitzenjahre wie 2002, als 19 Millionen Schweizer durch gehäufte Blockbuster - Harry Potter, Lord of the Rings und James Bond - ins Kino gelockt wurden.
Besucherzuwachs gab es aber - so die Broschüre - auch durch die Zunahme an Multiplex-Kinos. Die Eröffnung eines acht Säle umfassenden Komplexes in der Region Schaffhausen beispielsweise liess die Kinoeintritte dort um das Dreifache steigen. Die fleissigsten Kinobesucher sind die Romands: Sie gehen durchschnittlich jährlich 3 Mal ins Kino. Die Deutschschweizer - vom Baby bis zum Rentner - gönnen sich im Jahr etwa 2,4 Kinogänge, die Tessiner nur 1,8. Insgesamt stieg die Anzahl Kinobetriebe in den beobachteten 10 Jahren von 302 auf 326 (8%), die Säle von 402 auf 529 (31,6%) und die Zahl der Sitze von 96 431 auf 110 860 (15%). Der Anteil der Betriebe mit 5 oder mehr Sälen hat sich von 10% auf 21,3% mehr als verdoppelt.
Geboten wurde noch nie eine so grosse Vielfalt wie heute: Die Zahl der Erstaufführungen hat sich von 205 im Jahre 1993 auf 389 (2003) fast verdoppelt. Die Zahl der Schweizer Filme stieg von 6 auf 38 um ein Sechsfaches, die aus EU-Ländern von 68 auf 166, während die US-Titel nur von 116 auf 131 zunahmen.
Da US-Filme aber durchschnittlich mit 13 Kopien laufen und Schweizer Streifen nur mit 3, entfallen 63% der Einnahmen auf US-Filme, auf Schweizer Filme aber nur 6%. EU-Filme (Durchschnitt 4 Kopien) haben in der Schweiz einen Marktanteil von 20% der Zuschauer.
Montag
02.08.2004