Content:

Sonntag
13.03.2005

2004 war ein gutes Kinojahr. Die Schweizer Kinos verzeichneten eine Zunahme der Eintritte um 4,38% auf 17,706 Millionen. Der Schweizer Film liegt mit einem Marktanteil von 2,59% hingegen im Minus. Nach einem schwierigen Kinojahr 2003 mit einem deutlichen Besucherrückgang ging es im 2004 wieder aufwärts. Nach einem sehr guten 1. Halbjahr mit einem Besucherplus von fast 12% war dann jedoch besonders das letzte Quartal enttäuschend. Trotzdem resultiert im Jahresmittel ein Plus von 4,38% bei den Eintritten und von sogar 5,45% beim Umsatz. Der Branchenverband ProCinema in Bern, der die Zahlen veröffentlicht hat, spricht von einem «guten Jahr».

An der Spitze liegt das Fantasy-Abenteuer «Harry Potter 3: The Prisoner of Azkaban» mit über 600 000 Besuchern. Auf den weiteren Rängen folgen der Animationsfilm «Shrek 2», das antike Heldendrama «Troy», die Komödie «Something`s Gotta Give», und die dritte Folge des Tolkien-Abenteuers «Lord of the Rings». Als einzige europäische Produktion unter den 10 besucherstärksten Filmen des Jahres liegt die deutsche Komödie «(T)Raumschiff Surprise» mit rund 400 000 Besuchern auf Rang 6. Mit «Fahrenheit 9/11» liegt erstmals ein Dokumentarfilm unter den Top Ten.

2004 war ein Jahr des US-Films. Mit 25 Titeln unter den ersten 30 zeigte sich Hollywood nach einigen schwächeren Jahren in Topform. Mit dem vom Basler Arthur Cohn und der Zürcher Ruth Waldburger koproduzierten «Les Choristes» ist, neben drei deutschen und einem neuseeländischen, auch ein französischer Film in den Top 30 der Jahresliste.

Der Schweizer Film hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Der bestplatzierte Titel ist die vom Schweizer Fernsehen produzierte Dialekt-Komödie «Sternenberg» mit 125 000 Besuchern auf Rang 42, wie aus der ProCinema-Statistik «Facts & Figures 2004» hervorgeht. Knapp 70% der Einnahmen wurden 2004 mit US-Produktionen erzielt, 22% mit Produktionen aus dem EU-Raum und 2,6% mit Schweizer Filmen. Bei den europäischen Produktionen liegen Deutschland und Frankreich deutlich vor allen andern Ländern.

Das US-Kino hat sich damit (nach 63% im 2003 und 54,5% im 2002) deutlich verbessert. Europa dagegen liegt zurück: Europäische Filme erreichten 2003 noch 26% und 2002 gar 35% Der Schweizer Film hatte 2003 dank der Komödie «Achtung, fertig,Charlie!» 5,7% Marktanteil, in den Vorjahren jeweils um die 3%.

Insgesamt kamen letztes Jahr in der Schweiz 466 neue Filme ins Kino, 67 mehr als 2003, und 112 mehr als 2002; dazu kamen über 1000 Reprisen. Insgesamt lief 2004 die Rekordzahl von 1510 Filmen in den Kinos. Die 466 neuen Filme verbuchen 94% der Eintritte für sich, während die 1044 Reprisen nur 6% der Zuschauer ausmachen. Die Kinobesuche schwanken von Woche zu Woche. Mit 516 500 Besuchern war im 2004 die Woche 28 die erfolgreichste. Im 2003 war die letzte Woche im Jahr mit rund 632 000 Eintritten noch deutlich erfolgreicher. Die Woche 36 hatte 2004 mit rund 236 500 Eintritten die tiefsten Besucherzahlen.