Jahrelang hat sie den Kindermarkt «abgeklärt» und dabei gesehen, dass ein Produkt, ein Bastel-, Rubbel- und Malmagazin für die 6- bis 12-Jährigen, schlichtwegs fehlt. Also hat Claudia Streit, ehemalige Verlagsleiterin der Kinder- und Familienzeitschrift «Kidy», das Magazin erfunden und ihm den Namen «Kindermax» gegeben. «Der Kindermax ist aus einer Marktrecherche entstanden», so Streit zum Klein Report am Mittwoch auf Anfrage. «Kinder mögen grosse Formate, in die sie reinzeichnen, mit denen sie basteln und rätseln können.» Ob die Kinder von heute immer noch gerne malen, zeigt sich ab dem 1. April, dem Ersterscheinungstermin von «Kindermax», der Geburtsstunde sozusagen der «Zeitschrift für schlaue Kids», wie es im Untertitel heisst. (25 Franken, inklusive Malstifte, nächste Nummer am 1. Oktober).
Einen «Cicero» für Kids wollte «Kindermax»-Erfinderin Streit gar nicht erst kreieren, dennoch finden sich in den 100 A4-Seiten des «Kindermax» auch redaktionelle Beiträge und sogar heavy Geschichten. Beispielsweise eine über Hautkrebs. Oder die grosse Headline-Geschichte: «Dicke Kinder». Welches malende Kind möchte schon gern lesen, dass es fett ist? Doch in dieser Hinsicht kann etwas Aufklärung nicht schaden. Immerhin werden die 6- bis 12-Jährigen von Themen wie Schminke und Schmierenkomödie, «Das sagt das Sexbarometer», «10 und schon süchtig», verschont.
Keine Angst vor einem Nichtgelingen? «Ich habe keinen Sponsor und trage das Risiko allein», sagt Streit dem Klein Report, «deshalb gibts in diesem Jahr auch nur zwei Nummern.» Für das nächste Jahr, lässt die vergnügte Verlegerin durchblicken, habe sie bereits ein neues Projekt in der Pipeline. Mehr dazu wolle sie allerdings nicht verraten. Wir grossen Kinder sind jedenfalls gespannt. Zum Magazin: http://www.kindermax.ch
Mittwoch
31.03.2004