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Mittwoch
21.03.2012

Weil viele Schulen die Neuauflage des Kinder-«Tagi» kaum erwarten konnten, könnte die Kinderseite langfristig zum festen Bestandteil des «Tages-Anzeigers» werden. «Bei der letzten Durchführung 2009 mussten augrund der begrenzten Projektdauer viele Schulen abgewiesen werden. Diese Schulen waren sehr enttäuscht und wir wurden immer wieder angefragt, dieses - bei Lehrern und Schülern sehr beliebte - Projekt wieder aufleben zu lassen», erklärte Stefan Lanz, Leitung Marketing «Tages-Anzeiger», am Dienstag dem Klein Report. Ab sofort könnten sich interessierte Schulklassen unter zisch@tages-anzeiger.ch melden.

Bisher sei der Kinder-«Tagi» als unregelmässige Kurzserie gedacht gewesen. Aufgrund des grossen Erfolges 2009 wird die Neuauflage nun ganzjährig bis mindestens Frühjahr 2013 erscheinen. «Eine anschliessende Weiterführung ist geplant», erklärte Lanz.

Wie aber arbeiten die Kinder-«Tagi»-Redaktionsteams? «Zwei Klassen gestalten eine Zeitungsseite, das heisst pro Klasse eine halbe Seite. Sie wählen ein Thema, jeweils entweder aus einer Reihe von Vorschlägen der `Tagi`-Redaktion oder auch ein eigenes Thema», zeigte Daniela Decurtins, stellvertretende Chefredaktorin beim «Tages-Anzeiger», dem Klein Report auf. Die «Tagi»-Redaktion unterstütze die Kinder beim Herstellen der Kontakte. Dann erarbeiten die Klassen sich das Thema, in dem sie vor Ort gehen, selber einen Augenschein nehmen und ihre Fragen stellen. «Meist schreiben sie dann in kleinen Gruppen einzelne Abschnitte und ein Layoutteam kommt auf die Redaktion und illustriert die Texte mit eigenen Zeichnungen», so Decurtins.

«Zentral ist: Die Kinder wählen die Themen, und es ist ihre Sicht der Dinge, die sich in den Texten und Zeichnungen spiegelt», sagte sie. Wie viel Zeit eine Klasse in eine Kinder-«Tagi»-Seite investiere, sei unterschiedlich: «Die Lehrerinnen und Lehrer können die Zeitung im Schulunterricht auf verschiedenartige Weise einsetzen, die `Tagi`-Redaktion bietet dabei viele Hilfestellungen», sagte Daniela Decurtins.

Darauf angesprochen, welche 2005 und 2009 am beliebesten waren, erklärte Stefan Lanz: «Der absolute Hit war es für die Kinder, in den Tresorraum der Zürcher Kantonalbank zu steigen und dort selber Goldbarren in die Hand zu nehmen», erklärte er. Das Publikumsecho sei aber konstant hoch gewesen, weil die Texte und Zeichnungen «einen ungeheuren Charme» ausübten. Daniela Decurtins fügte hinzu: «Besonders viele Reaktionen haben die Interviews ausgelöst, etwa mit einem Fussballer oder Politiker, weil die Kinder eben andere Fragen stellen als die Journalisten und die Gespräche so sehr viel Unterhaltungswert haben», verriet die stellvertretende Chefredaktorin.

Die redaktionelle Verantwortung tragen Melanie Kollbrunner und Jean-Pierre Costa, die sich auf die offen ausgeschriebenen Stellen beworben haben. «Jean-Perre Costa bringt mehr als 25 Jahre redaktionelle Erfahrung mit, viele davon in leitender Position. Er war zuvor selber Lehrer und ist Vater eines Sohnes», erklärte Daniela Decurtins. Melanie Kollbrunner sei dagegen in den Endzügen ihres Studiums, arbeite seit fünf  Jahren als freie Journalistin und seit zwei Jahren sei sie Teil des Stadt-Agenda-Teams. «Die beiden ergänzen sich sehr gut von ihren Stärken, aber auch ihrem Alter her», versicherte Daniela Decurtins am Dienstag dem Klein Report.