Content:

Donnerstag
07.12.2023

Medien / Publizistik

Der Verlegerverband verlangt von den KI-Betreibern unter anderem die Berücksichtigung des Schutzes geistigen Eigentums sowie «Fairness in Markt und Wettbewerb»... (Bild zVg / Image Creator von Microsoft Bing)

Der Verlegerverband verlangt von den KI-Betreibern unter anderem die Berücksichtigung des Schutzes geistigen Eigentums sowie «Fairness in Markt und Wettbewerb»... (Bild zVg / Image Creator von Microsoft Bing)

Der Verlegerverband geht in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) in die Offensive und fordert, dass die neuen IT-Möglichkeiten nur im Rahmen der Schweizer Rechtsordnung stattfinden darf.

Der Verband Schweizer Medien (VSM) hat am Donnerstag anlässlich eines Events zum Thema Künstliche Intelligenz das Manifest «Künstliche Intelligenz nur im Rahmen der Schweizer Rechtsordnung» veröffentlicht.

Damit legt der Verband Grundsätze auf den Tisch, die von KI-Betreibern und KI-Entwicklern gemäss geltendem Schweizer Recht beachtet werden müssen.

Vor 65 Teilnehmenden gaben die Referenten Stefan Wabel, Frank Wiedemann, Sven Ruoss, Thomas Benkö, Michael Marti und Kai-Peter Uhlig im Plenarsaal des Zürcher Bildungszentrums Sihlpost Einblicke in die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz, die für die Medienbranche von Bedeutung sind.

Dabei lautete das Motto: Journalistische Inhalte sind rechtlich geschützt. Daher braucht es klare Regeln für die Nutzung dieser Inhalte durch KI-Systeme.

«Die Einhaltung dieser Grundsätze ist massgeblich für den Erhalt der wirtschaftlichen Basis des Medienschaffens und für ein faires und funktionierendes Zusammenspiel von KI und Medien», so der Verband. Nur so könne auch in Zukunft das Vertrauen der Öffentlichkeit in Fakten, in den Journalismus und nicht zuletzt die direkte Demokratie gesichert werden.

Im Manifest fordert der Verlegerverband von den KI-Betreibern unter anderem die Berücksichtigung des Schutzes geistigen Eigentums, «Fairness in Markt und Wettbewerb», Transparenz über die Verwendung der Inhalte und Qualität und Integrität der Inhalte. Auch die Kooperation zwischen KI-Betreibern und Medien steht auf der Liste.

Gleichzeitig mit den Forderungen an die KI-Betreiber gibt der Verlegerverband seinen Mitgliedern Handlungsempfehlungen für den Umgang von Medienunternehmen mit KI-Anwendungen bei der journalistischen Arbeit. Die Guidelines beschäftigen sich unter anderem mit Themen wie verantwortungsvollem Einsatz, Transparenz, publizistische Kontrolle oder Schulung und Instruktion.

Vor Kurzem hatte eine Studie des Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Uni Zürich aufgezeigt, dass die Bevölkerung eine bemerkenswerte Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI in den Medien hat.