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Montag
12.06.2006

Der britische Filmregisseur Ken Loach wird am nächsten Samstag 70 Jahre alt. Mit der Goldenen Palme für «The wind that shakes the barley» (Der Wind, der die Gerste schüttelt) hat er sich Ende Mai in Cannes ein Vorab-Geburtstagsgeschenk geholt.

Loach gilt längst als einer der wichtigsten Filmemacher unserer Zeit. Doch zwischen Loach und den meisten seiner Kollegen gibts einen grossen Unterschied. Der liberale «Independent» beschrieb ihn so: «Die meisten Regisseure machen Filme, von denen sie glauben, dass Leute sie sehen wollen. Ken macht Filme, von denen er glaubt, dass Leute sie sehen sollten.»

Das ist schon seit mehr als 40 Jahren so. 1966 löste Loach mit dem halbdokumentarischen Film «Cathy come home» über das Schicksal einer obdachlosen Familie Betroffenheit und Empörung aus, die zu einer Parlamentsdebatte über Armut in England führten. «Filme müssen unser reales Leben widerspiegeln» lautet sein Credo. Dazu gehöre auch die Beschäftigung mit aktuellen Ereignissen wie dem Irak-Krieg. «Sonst wären Filme doch nur eine Beigabe zum Popcorn.»