Der Zürcher Kantonsrat will den Verkauf von Zigaretten an Jugendliche unter 16 Jahren verbieten. Er hat am Montag eine Motion von EVP und Grünen mit 75:52 Stimmen an den Regierungsrat überwiesen. Dagegen war die SVP. Bei der Beratung des Gesundheitsgesetzes werde das Thema erneut diskutiert werden, sagte die grünliberale Gesundheitsdirektorin Verena Diener. Der Regierungsrat wolle noch weiter gehen und das Tabakverkaufsverbot für Jugendliche unter 18 Jahren einführen. Der Entscheid des Kantonsrates zur Motion sei ein wichtiges Signal für einen besseren Jugendschutz.
Der Verkaufsverbot von Zigaretten an Jugendliche sei eine sehr wirkungsvolle Massnahme, um den Tabakkonsum von Minderjährigen einzudämmen, sagte ein EVP-Sprecher. Auch wenn das Verbot keinen hundertprozentigen Erfolg bringe, könne es doch eine grosse Zahl von Jugendlichen vom Tabakkonsum abhalten. Je später jemand mit dem Konsum einer Droge beginne, desto grösser sei die Chance, dass er wieder davon wegkomme, sagte ein Sozialdemokrat. Eigentlich sei es doch selbstverständlich, dass an Jugendliche weder Tabak noch Alkohol verkauft werden dürfte.
Für die Grünen ist ein Verbot nötig, aber keine Patentlösung. Auch präventive Massnahmen müssten verbessert werden. Der Jugendschutz für Suchtmittel wie Tabak, Alkohol und Cannabis müsse gleich gehandhabt werden. Die SVP plädierte für Eigenverantwortung und gegen Verkaufsverbote. Die FDP will die Diskussion verschieben auf die Beratung des Gesundheitsgesetzes. In der Abstimmung enthielten sich die meisten Freisinnigen der Stimme.
Montag
13.06.2005