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Montag
08.04.2002

Der Berner High-Tech-Konzern Ascom hat letztes Jahr einen Verlust von 395,5 Millionen Franken eingefahren, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 67 Millionen erwirtschaftet worden war. Der Umsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 3,143 Milliarden Franken, wie der Konzern am Montag bekannt gab. Der Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 338,3 Millionen. Den Verlust begründete Ascom-Verwaltungsratspräsident Fred Rüssli mit hohen Sonder- und Einmalkosten als Folge des fundamentalen Umbaus des Konzerns. Zudem habe der Zusammenbruch der Märkte im zweiten Halbjahr auf das Ergebnis geschlagen. Mit diesen Ergebnissen positioniert sich die Ascom schlechter als von Analysten erwartet wurde. Das Unternehmen legte weiter die Bezüge von Konzernleitung und Verwaltungsrat offen: der Gesamtbetrag für die sieben Verwaltungsräte beträgt demnach 1 Million Franken, das Grundhonorar wird mit 80 000 Franken beziffert. Rüssli kündigte erste Veränderungen im Verwaltungsrat sowie das Ausbleiben der Dividende an. Der im Juni angekündigte Abbau von 1100 Stellen sei abgeschlossen, eine weitere Reduktion der Arbeitsplätze nicht geplant heisst es weiter. Für das laufende Jahr erwartet Ascom kaum eine Besserung. Im ersten Semester rechnet der Konzern mit einem leicht reduzierten Umsatz und einen positiven Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA), erwartet jedoch erneut ein negatives Betriebsergebnis. Mit einem leichten Aufschwung wird frühestens für das zweite Halbjahr gerechnet. Laut Rüssli ist die Basis für ein Wachstum im Jahr 2003 gelegt: um Einkaufs- und Produktionskosten zu senken, will die Ascom künftig Partnerschaften eingehen. Mehr zur Ascom unter: «Ascom befindet sich nicht vor dem Konkurs» und Ascom und Inalp schliessen zusammen und Ascom und Tropico arbeiten zusammen