Die Kommission für Jugendmedienschutz der deutschen Landesmedienanstalten (KJM) haben an den Musiksender MTV appelliert, auf die Ausstrahlung der Zeichentrickserie «Popetown» zu verzichten. Der für den 3. Mai geplante Start war unter anderem wie folgt angekündet worden: «Ein durchgeknallter Papst und ein krimineller Kardinal bedingen ungewollt-gewollte Todesfälle, die Versklavung von Kindern und weitere, äusserst seltsame Vorfälle in `Popetown`.» Dies nähre die «Sorgen, die Serie könne die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung missachten und möglicherweise entwicklungsbeeinträchtigend auf Kinder und Jugendliche wirken», schrieb die Kommission.
Es seien bereits zahlreiche Beschwerden und Anfragen eingegangen, und die KJM und die Gemeinsame Stelle Programm Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) werden «eine Prüfung vornehmen, sobald die erste Folge der Serie ausgestrahlt sein wird», heisst es in dem Brief an MTV-Geschäftsführerin Catherine Mühlemann. Die MTV-Chefin wird gebeten, «die Entscheidung hinsichtlich einer Ausstrahlung der Serie `Popetown` noch einmal zu überdenken». Bereits sei die Anzeige inzwischen zurückgezogen worden, und die BBC als Produzentin der Serie habe sich nach entsprechenden Protesten aus der Mitte der Gesellschaft ebenfalls dazu entschieden, auf die Ausstrahlung zu verzichten. Es sei «in so einem grundsätzlichen Fall wie diesem» vorteilhaft, «die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) einzuschalten, um deren Bewertung einzuholen», schlägt das Schreiben vor.
Mittwoch
12.04.2006