Mögliche Gesundheitsschäden durch Handy-Strahlung beschäftigen die Schweizer Bevölkerung weniger als in früheren Jahren. Für die Mehrheit überwiegt der Nutzen der Mobilfunktechnologie, wie eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts GFS in Bern zeigt. 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer stellen den Nutzen der Mobilfunktechnologie über die Risiken. Mehr Menschen als bei früheren Befragungen sind der Ansicht, dass das Handy unverzichtbar ist. Die Unverzichtbarkeit wird klar höher gewichtet als gesundheitliche Bedenken.
Allerdings bleibe die Problematik möglicher gesundheitlicher Risiken der wichtigste Kritikpunkt an der Mobilfunktechnologie, heisst es im GFS-Bericht weiter. Medienberichte über Risiken könnten nach den Erkenntnissen relativ schnell zu einem Meinungsumschwung führen. Zunehmend kritisch äussert sich die Bevölkerung zudem in Bezug auf die permanente Erreichbarkeit. Mehr als 80 Prozent der Befragten ärgern sich über laut in der Öffentlichkeit geführte Gespräche und aufdringliche Klingeltöne.
Primär wird das Handy nach wie vor zum Telefonieren und zum Senden und Empfangen von SMS genutzt. Zeitlich wird immer länger Gebrauch gemacht vom Handy. Die Handy-Verbreitung dagegen stagniert. 87 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer über 16 Jahren haben ein Handy. Wer kein Handy hat, begründet dies meist mit dem fehlenden Nutzen oder der Unverständlichkeit der Technologie. Gesundheitliche Bedenken werden fast nie als Grund angegeben.
Die Befragung wurde im Auftrag des Forums für Mobilkommunikation und in Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Umwelt, Gesundheit und Kommunikation durchgeführt. Befragt wurden im Januar und Februar 1206 Personen ab 16 Jahren. Die Ergebnisse sind nur teilweise mit früheren Befragungen vergleichbar.
Donnerstag
26.06.2008