Am englischen Zauberlehrling Harry Potter kommt kein Mensch vorbei. Die einen interessieren sich für die Geschichte (ja, er überlebt den Kampf mit Lord Voldemort) und fragen sich, in wen er sich endlich verliebt. Andere freuen sich über den Riesenrummel um das Kulturgut Buch und wünschen anderen Werken ein ähnliches Aufsehen. Und wieder andere blicken fasziniert auf die Werbe- und PR-Maschinerie, die all dies möglich gemacht hat. Hinzu kommen unendlich viele Sidelines wie die 12 Minuten kurze Internetlesung aus dem ersten Kapitel von «Harry Potter and the Deathly Hallows» durch Autorin Joanne K. Rowling, der verhinderte Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum im pakistanischen Karachi, weil dort das Buch hätte verkauft werden sollen oder die Geschichte des Potter-Fans in Australien, der trotz winterlicher Kälte in einen See sprang, um den Kaufbeleg für das Objekt der Begierde zu retten.
Der Ansturm war auch in der Schweiz gross. Verschiedene Buchhandlungen öffneten eigens ihre Geschäfte nach Mitternacht und luden zu Parties. Nächtliche Verkaufsevents gab es im Zürcher Bookshop, der englischsprachigen Filiale von Orell Füssli an der Bahnhofstrasse, im Buchhaus Lüthy in der Sihlcity, bei Thalia in Basel oder bei Stocker in Luzern. Es gingen zahlreiche Potter-Exemplare über die Ladentische. Das Schloss Lenzburg verwandelte sich für eine Nacht in das Hogwarts der Schweiz. Geboten wurden Zauberei, Spukgeschichten, Minnegesang und eine Nachtwanderung.
Und während sich die Potter-Fans jetzt in Ruhe durch die 607 Seiten, beginnend mit «The two men appeared out of nowhere...» bis zum Happyend («The scar had not pained Harry for nineteen years. All was well») durchlesen, kann sich jetzt das Interesse der staunenden Weltöffentlichkeit wieder anderen Themen zuwenden. Mal sehen, wer den nächsten Mega-Hype anzettelt.
Samstag
21.07.2007