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Mittwoch
15.03.2006

Die dänische Justiz hat eine Strafverfolgung der Zeitung «Jyllands-Posten» wegen der Mohammed-Karikaturen endgültig ausgeschlossen. Staatsanwalt Henning Fode erklärte, die zwölf Zeichnungen bewegten sich im Rahmen der Meinungsfreiheit. Das betont islamkritische Blatt hatte die Veröffentlichung der Karikaturen Ende September gegen das religiös begründete Abbildungsverbot des Propheten damit begründet, dass auch Muslime sich damit abfinden müssten, mit ihren religiösen Gefühlen «verhöhnt, verspottet und lächerlich gemacht zu werden».

Knapp vier Monate nach der Aktion von «Jyllands-Posten» waren in zahlreichen islamischen Ländern massive und teilweise gewalttätige Proteste mit fast 50 Toten ausgebrochen; es gab Botschaftsstürmungen und Flaggenverbrennungen. In Dänemark reichten Privatpersonen und Organisationen Klagen gegen die Zeitung ein und begründeten sie unter anderem damit, dass durch bewusste Verhöhnung einer Religion das in Dänemark geltende Blasphemieverbot sowie das Verbot von Hetze gegen ethnische oder religiöse Gruppen verletzt worden sei.