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Sonntag
11.11.2007

Mitte Januar 2008 werden in Hollywood die Golden Globe Trophäen vergeben, Ende Februar folgt die Oscar-Show. Schon jetzt sinnieren die Veranstalter darüber nach, wer die Punchlines, die flotten Sprüche für die Sendungen schreiben wird. Der vor einer Woche begonnene Streik der Drehbuchautoren wirft seine Schatten weit voraus. «Wir denken jetzt schon über alle möglichen Optionen nach», gesteht Globe-Produzent Barry Adelman der «Los Angeles Times» vom Wochenende. Von Neujahr an sei er bestimmt «nervös», erklärte Oscar-Chef Gilbert Cates.

Die in Hollywood grassierende Angst vor einem langen Arbeitskampf der Schreiber ist berechtigt. Der letzte Autorenstreik 1988 hatte länger als fünf Monate gedauert. Gestreikt wird seit dem Wochenende auch am New Yorker Broadway. Das technische Personal der berühmten Theatermeile wehrt sich gegen Lockerungen von Arbeitsschutzvorschriften.

Durch den Streik droht Zehntausenden von Beschäftigten in der Unterhaltungsbranche den Job zu verlieren. Über hundert Mitarbeiter der Serie «The Office», darunter Kameraleute, Friseure, Visagisten, Elektriker, Fahrer und Caterer, sind bereits arbeitslos. Ein Ende des Hollywood-Dramas ist nicht in Sicht. Neue Verhandlungen seien derzeit nicht geplant. Schon wird der Ruf nach dem «Terminator» laut: Als früherer Filmstar könnte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger vermittelnd eingreifen, liessen Hollywood-Produzenten verlauten.