Content:

Donnerstag
25.03.2004

Die Schweizer Medien zeichnen ein wohlwollendes Bild der Juden. Offensichtlicher Antisemitismus sei nicht herauszulesen. Zu diesem Schluss kommt eine vom Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft der Uni Zürich verfasste Studie, die am Donnerstag an einer Medienkonferenz vorgestellt wurde. Aus dem positiven Befund ausdrücklich ausgeklammert seien im Kontext des Nahost-Konflikts vorgenommene problematische Typisierungen. Obwohl die Medien zwischen verschiedenen Kategorien von Akteuren differenzierten, erfolgten häufig fragwürdige Zuschreibungen an das Kollektiv wie «die Juden» oder «die Muslime».

Opfer grober Verallgemeinerungen sind gemäss der Studie aber weniger die Juden, sondern die Muslime, die in undifferenzierter Weise als «Täter, Aggressoren und Verursacher von Konflikten» dargestellt würden. Dominierende Stereotypen bezeichneten die Muslime als «unaufgeklärt» oder «demokratiefeindlich». Solche Negativ-Stereotypen führten zur Marginalisierung, befürchten die Verfasser der Studie. Diese habe deshalb durchaus die Funktion eines «Frühwarnsystems».