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Donnerstag
01.06.2006

Die deutsche Telekom ist im Streit um die Übertragungsrechte für die Fussball-Bundesliga zu einem Kompromiss bereit, wie «Financial Times Deutschland» am Donnerstag schreibt. Telekom will seinen Anspruch auf die Kabel- und Satellitenrechte abgeben, wenn dem Konzern im Gegenzug die Mobilfunk- und Namensrechte an der Bundesliga zu entsprechend günstigeren Bedingungen angeboten würde. Die Verhandlungen zwischen der Telekom und der Deutschen Fussball Liga (DFL) laufen. Aus dem Verhandlungsumfeld heisst es, dass beide Seiten sich auf jeden Fall noch flexibler zeigen müssten. «Am Freitag wird entschieden», sagte ein Liga-Manager, andernfalls drohen juristische Schritte.

Ein Kompromiss zwischen Liga und Telekom wäre für den Bezahlsender Premiere ein herber Rückschlag. Die Hoffnung, seinen Abonnenten doch noch Bundesligaspiele zu zeigen, müsste der Sender dann verwerfen. Aus informierten Kreisen heisst es, Telekom habe diskutiert, wie sehr man sich von Premieres Interessen abhängig machen dürfe.

Für rund 45 Millionen Euro hat die Telekom die Rechte an der Online-Übertragung gekauft. Der Konzern beharrt nun darauf, dass diese Rechte nicht nur die schnelle Verbreitung auf dem VDSL-Netz umfassen, sondern auch die Übertragung des IP-Signals per Kabel und Satellit auf das TV-Netz. Das seien hingegen Exklusivrechte der Kabelfirma Arena, die 220 Millionen Euro für die TV-Rechte bezahlt hat. DFL und Arena drohten darum der Telekom mit einer Klage. - Mehr zu diesem Thema Premiere und Deutsche Telekom zeigen Bundesliga über Internetfernsehen, Der zähe Kampf um die Fussball-Bundesliga-TV-Lizenz und Premiere leidet unter Verlust der Bundesliga-Rechte